Deutsche Leaks über Selenskyjs Anatomie. Kiew war über die Entdeckung traurig

„Wir alle wollen in Den Haag einen weiteren Wladimir sehen, der es verdient, für seine kriminellen Taten hier in der Hauptstadt des Völkerrechts bestraft zu werden. „Ich bin mir sicher, dass es passieren wird, wenn wir gewinnen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag im niederländischen Den Haag, wo er unter anderem den Sitz des Internationalen Strafgerichtshofs besuchte.

In Den Haag bestand Selenskyj erneut auf der Schaffung eines Tribunals, um Russland wegen seiner Aggression gegen die Ukraine vor Gericht zu stellen. Seiner Meinung nach ist dies der einzige Weg, Gerechtigkeit zu erreichen.

Eine Überraschung in Helsinki und dann in Den Haag

Die Reise in die Niederlande folgte auf den Überraschungsbesuch am Mittwoch in Finnland. Im Nachbarland Russland, das kürzlich neues Mitglied der Nordatlantischen Allianz geworden ist, führte der Präsident der Ukraine Gespräche mit den Ministerpräsidenten Finnlands, Schwedens, Norwegens, Dänemarks und Islands.

Er wurde in Helsinki auch von Russlands Vorwurf des „terroristischen Angriffs“ der Ukraine auf den Kreml mit zwei Drohnen erfasst.

Am Mittwochabend erschien in den niederländischen Medien die Nachricht, dass Selenskyj auch die Niederlande besuchen werde. Sie bemerkte, dass am Abend eine Regierungsmaschine in Helsinki startete und auf dem Flughafen Schiphol in der Nähe von Amsterdam landete.

Selenskyjs Reisen gehen in der Regel mit strengen Sicherheitsmaßnahmen, komplexer Logistik und der Geheimhaltung von Details bis zum letzten Moment einher. Der Grund dafür ist eine logische Sorge um seine Sicherheit angesichts der unmittelbaren Bedrohung durch Russland.

Das geht aus der aktuellen Botschaft des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew hervor. „Nach den heutigen Anschlägen haben wir keine andere Wahl, als Selenskyj und seine Gruppe physisch zu eliminieren“, schrieb er am Mittwoch, nachdem Moskau über einen möglichen Angriff auf den Kreml berichtet hatte.

Ziel: Kreml

Wer steckte hinter dem Start zweier Drohnen, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Residenz des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml angreifen sollten?

Auch wenn schon etwas früher etwas über Selenskyjs Ankunftspläne durchsickert, handelt es sich meist nicht um Einzelheiten der Auslandsreise des Präsidenten, sondern um Spekulationen und Vermutungen. Außerdem nennt sie niemand „Rekord“.

Letztes Jahr, vor Weihnachten, stattete Selenskyj Washington einen Überraschungsbesuch ab. Seitdem war der Präsident der Ukraine in London, Paris, Brüssel und Warschau. Der offizielle Staatsbesuch in Polen im April wurde etwas früher im Zusammenhang mit der Anmeldung für die öffentliche Veranstaltung im Warschauer Palast angekündigt.

Pläne für eine Reise nach Berlin

Die Reise nach Helsinki und Den Haag hingegen wurde bis zum letzten Moment geheim gehalten. Anders verhält es sich jedoch mit Selenskyjs erster „Kriegsreise“ nach Berlin.

Die Reise des Präsidenten des vom Krieg zerrissenen Landes nach Deutschland findet (oder hätte) am kommenden Wochenende statt.

Zehn Tage zuvor begannen die deutschen Medien jedoch, ausführlicher über ihn zu sprechen. Alles begann mit einem Bericht in der Mittwochsausgabe der Zeitung Berliner Zeitung. Er schrieb über Selenskyjs Pläne, Berlin und Aachen zu besuchen, und berief sich dabei auf ungenannte Quellen der Berliner Polizei.

Drohnenangriffe und Sabotage nehmen in Russland zu

In den letzten Tagen meldete die russische Seite eine erhöhte Zahl von Drohnenangriffen auf Industrieziele. Auch mehrere Sabotageakte gegen russische Infrastruktur wurden bestätigt.

Danach seien die Nachrichten von den überregionalen Medien übernommen worden, die auch auf andere eigene Quellen verwiesen hätten, sagt er Deutsche Welle. Darüber hinaus wurden auch Details hinzugefügt, etwa in welchem ​​konkreten Hotel Selenskyj in Berlin übernachten wird und welche Sicherheitsmaßnahmen rund um den Potsdamer Platz aufgrund seiner Reise gelten werden.

Sie schrieben auch über die Programmpunkte: den Empfang mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt, die Interviews mit Olaf Scholz, die Pressekonferenz und das Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegen Mittag. Am Sonntag ein Besuch in Aachen in Westdeutschland, wo Selenskyj den Karlspreis 2022 entgegennehmen würde.

„Unerträgliche“ Offenlegung von Geheimnissen

Daraufhin antwortete die Polizei lediglich mit einer Stellungnahme, in der sie die Vorbereitung einer „Sicherheitsmaßnahme“ bestätigte. Das Durchsickern geheimer Details des Besuchs des Präsidenten an die Medien wird derzeit von der Polizei untersucht.

„Die Berliner Polizei hat von offizieller Seite nie Hinweise gegeben, die den Staatsbesuch gefährden könnten. Die Pressestelle der Berliner Polizei bestätigte den bevorstehenden Einsatz lediglich auf Nachfrage aufgrund früherer Medienberichte. Erklärung.

„Ich finde es unerträglich, dass – wenn man dem Zeitungsartikel Glauben schenken darf – ein Polizist auf diese Weise dem Ansehen der Berliner Polizei im In- und Ausland geschadet hat“, sagte die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowick.

Das Büro von Scholz bestätigte die Reise Selenskyjs am Mittwoch nicht. Allerdings dürfte die Offenlegung der Pläne in Kiew für „tiefe Enttäuschung“ gesorgt haben. Dies schreibt eine deutsche Website unter Berufung auf Quellen der ukrainischen Regierung T-online.

Laut Kiew sei die Veröffentlichung von Einzelheiten der Reise „unverantwortlich“. Laut T-online gehen die Ukrainer davon aus, dass deutsche Quellen absichtlich „sehr sensible Sicherheitsinformationen“ preisgegeben haben. Daher könnte dies bedeuten, dass Selenskyjs Reise nach Deutschland doch nicht stattfinden wird.

Wolodymyr Selenskyj war letztes Jahr kurz vor Beginn der russischen Invasion in Deutschland. Im Februar 2022 nahm er an einer Sicherheitskonferenz in München teil.

Meinrad Weber

"Professioneller Kommunikator. Hipster-freundlicher Schöpfer. Gamer. Reiseexperte. Kaffeekenner."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert