Deutschlands Unabhängigkeit von russischem Gas sei in drei Jahren möglich, sagt E.ON-Chef

Deutschland braucht drei Jahre, um sich alternative Gasversorgungen zu sichern und diesbezüglich unabhängig von Russland zu werden. Unter Berufung auf einen Fernsehauftritt von Leonhard Birnbaum, Chef von Deutschlands größtem Energiekonzern E.ON, berichtete Reuters heute.

„Wir schätzen, dass dies drei Jahre dauern würde“, sagte Birnbaum den Tagesthemen der ARD auf die Frage, wie schnell Deutschland russisches Gas loswerden könne. Ohne russische Gaslieferungen würde die deutsche Wirtschaft „enorme Schäden erleiden, die möglichst vermieden werden sollten“, fügte er hinzu.

Die deutsche Gasnetzregulierungsbehörde werde die Beheizung von Wohngebäuden der industriellen Nutzung vorziehen, sagte Birnbaum. Ihm zufolge würden die anfänglichen Lasten etwaiger Lieferengpässe von energieintensiven Erzeugern wie Stahlwerken getragen.

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Er warnte auch vor Sekundäreffekten durch fehlende Komponenten und Halbfertigprodukte in verschiedenen nachgelagerten Industrien.

E.ON selbst schloss sich anderen Energiekonzernen an und begann sich von Russland abzuwenden. Es hat keine langfristigen Lieferverträge direkt mit russischen Produzenten, sondern hat einen Teil des Gases von Gazproms Handelsgesellschaften in Europa gekauft.

„Aufgrund des Krieges in der Ukraine haben wir von diesen Unternehmen keine neuen Mengen (Gas) mehr abgenommen“, sagte Birnbaum vor zwei Wochen auf der Jahrespressekonferenz.

Diederick Beitel

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