Die Pandemie und das News-Leak: Berset hat nicht gelogen

Während der Pandemiekrise, während der Leaks des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), wusste Alain Berset von Kontakten zwischen seinem Kommunikationschef und den Medien. Allerdings hätte der Bundesanwalt von ihrem Inhalt keine Kenntnis gehabt.

Zu diesem Schluss kam die im vergangenen Januar gegründete sechsköpfige Arbeitsgruppe. parlamentarische Steuerungskommissionen zur Klärung dieser Frage. Es gebe daher keinen Grund, den Aussagen des Gesundheitsministers nicht zu glauben, sagte Nationalrat Philipp Bauer (FDP/NE) im Namen der Kommissionen heute, Freitag, an einer Pressekonferenz in Bern. „Rechtlich gesehen“, betonte er, „gibt es keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Rücksichtslosigkeit und dem in den Medien veröffentlichten Ergebnis.“ Daher lautet die Schlussfolgerung: „Berset wusste es nicht und hat den Bundesrat auch nicht belogen.“

Allerdings ist es für die Kommissionen schwer nachvollziehbar, warum Berseth im Bewusstsein dieser Kontakte und der zahlreichen und wiederholten Indiskretionen in Bezug auf die Angelegenheiten des Ministeriums keine konkreten Schritte unternommen hat. Es erwecke daher den Eindruck, so heißt es in dem Bericht, dass das DFI „vertrauliche oder nicht öffentliche Informationen leichtfertig behandelte“.

Zum Ausmaß der Affäre wurden etwa 200 Artikel auf der Grundlage von Rücksichtslosigkeit zusammengestellt, die von 24 Zeitungen veröffentlicht wurden. Zudem seien 38 von 50 Regierungssitzungen „kontaminiert“, sagte Staatsrat Thomas de Courten (UDC/BL). Die Kommissionen prüften rund 500 Artikel und 50 Regierungssitzungen. Schliesslich kam das Leak vor allem den deutschsprachigen Medien Ringier und Tamedia zugute, die so an vertrauliche Informationen gelangten.

Der von DFI kritisierte Bericht

In dem heute vorgelegten Bericht wird einseitig auf den ehemaligen Kommunikationsmanager der Abteilung, Pēteris Launer, hingewiesen. Dies behauptet das DFI selbst, wonach der Bericht möglicherweise Einfluss auf den laufenden Strafprozess habe und möglicherweise gegen den Grundsatz der Gewaltenteilung verstoße.

Das DFI betont in seiner Kritik zudem, dass es als einziges Ressort zwei Beschwerden wegen Versäumnissen während der Pandemie eingereicht habe. Anschließend betont er, wie der regelmäßige Kontakt mit Mark Walder, dem CEO von Ringier, mit der Bereitschaft von Ringier verbunden war, bei verschiedenen Projekten Unterstützung und Ideen bereitzustellen. Vielmehr wird behauptet, dass es sich tatsächlich um ein Durchsickern vertraulicher Informationen an die Medien gehandelt habe.

Meinrad Weber

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