Eine plötzliche Wende in der deutschen Politik! Friedrich Merz kämpft um die Führung in der CDU






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Bereits bekannt ist, dass Norbert Röttgen, der kommissarische Chef der Kanzlei Angela Merkel, Helge Braun und Friedrich Merz, nach Arni Laschet um eine Vakanz kämpfen werden. Am 21. Januar werden 1001 Delegierte zum Parteitag in Hannover zum neuen CDU-Chef ernannt. Es wird auch eine Volksabstimmung unter den CDU-Mitgliedern geben.

Merzas Kandidatur wurde am Montag bekannt gegeben. Der Politiker wird am Dienstag in Berlin sein politisches Gefolge vorstellen, das ihn auf seinem Weg an die Macht in der CDU begleiten wird.

Seit Angela Merkel 2018 aus der CDU ausgetreten ist, hat Merz die Parteiwahl zweimal verloren. Im Dezember 2018 – mit Annegret Kramp-Karrenbauer und im Januar 2021 – mit Arni Laschet. Nun will er zum dritten Mal versuchen, die Christdemokraten zu überzeugen.

Volksabstimmung und Wahlen mit Delegierten

Ob das Rennen auf drei Kandidaten begrenzt wird, ist noch nicht bekannt, sie sind noch bis Mittwoch, 18:00 Uhr, bereit, sich anzumelden. Die CDU plant laut dpa mindestens ein Duell aller Kandidaten im Internet oder im Fernsehen, bei dem sie sich ihren Parteikollegen präsentieren können. Die interne Volksabstimmung mit 400.000 Teilnehmern ist für den 4.-16. Dezember geplant. Die CDU-Mitglieder wählen dann ihren Favoriten, die endgültige Entscheidung fällt aber auf dem Parteitag in Hannover.

Merz kann sich vor allem auf die Stimmen christdemokratischer Wirtschaftskreise, der Jungen Union, der CDU-Mitglieder in den neuen Bundesländern und derjenigen verlassen, die sich nach Jahren der Herrschaft Angela Merkels nach einem konservativen, verlorenen Parteiprofil sehnen. Der neue CDU-Chef muss die Partei mit fester Hand in der Opposition führen, aber auch das Vertrauen der von der Wahlniederlage niedergeschlagenen Christdemokraten zurückgewinnen.

Entschuldigung

Friedrich Merz vertritt seit vielen Jahren die Ansicht eines konservativen und einzigen CDU-Politikers, der von der von Angela Merkel praktizierten Linkswende enttäuschte Wähler davon überzeugen kann, dass Christdemokraten noch immer eine Partei sein können, die traditionelle Werte ehrt.. Es lohnt sich jedoch zu fragen, ob die CDU noch zu ihren alten Bahnen zurückkehren kann. Die Partei, in der Lebensverteidiger und traditionelle Familien mit einer Schwulen- und Lesbenvereinigung unter einem Dach vereint sind, ist bereits ein konservativ-liberaler Hybrid und kein Politiker wird diesen Trend umkehren. Die CDU als Volkspartei ist nicht nach links gegangen, weil Angela Merkel es gewollt hat, sondern weil die deutsche Gesellschaft zunehmend der linken Agenda unterworfen wurde. Grund dafür war eine Welle schwindenden Vertrauens in die konservative Politik, inkl. Helmut Kohls Vertrauensverlust in die Kirche, demografischer Wandel. Angela Merkel bewegte nur einen weiteren Dominostein, der es ermöglichte, Projekte wie das Gesetz „Ehe für alle“ durchzusetzen. Aber wird Friedrich Merz etwas ändern? Wahrscheinlich nicht. Er hat trotzdem von ihm gelernt.

Auf die Frage der Boulevardzeitung „Bild“ im vergangenen Jahr, ob er sich vorstelle, schwuler Bundeskanzler zu werden, sagte er ja, aber sexuelle Orientierung als solche sollte für jeden Privatsache sein.. Er fügte hinzu, dass alles in Ordnung sei, „solange es im Rahmen des geltenden Rechts funktioniert und nicht für Kinder gilt.“ Und es ist passiert. Der Satz selbst war neutral, aber Merz wird vorgeworfen, Homosexualität mit Pädophilie gleichgesetzt zu haben. Aus einem der vielversprechendsten Kandidaten für den CDU-Chef wurde er über Nacht zum Polit-Dinosaurier, der die Szene verlassen und denen weichen sollte, die sich mehr an modernen Trends orientieren. Plötzlich zeigten diejenigen, die als Revolutionär und Visionär die Konkurrenz durch die Christdemokraten fürchteten, einen unflexiblen Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen, was ihn als ernsthaften Teilnehmer an der Debatte disqualifiziert. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ machte sich keine Illusionen. Merz mag vor rund einem Dutzend Jahren mit innovativen Ideen die Verbesserung des Steuersystems gewagt oder Deutschland den richtigen Weg zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen aufgezeigt haben, aber das gehört der Vergangenheit an. Damals strebten die Christdemokraten an, die LSU – den CDU-Verband der Lesben und Schwulen – als eine der Sonderorganisationen auf Augenhöhe mit der CDU-Frauenunion und dem Mittelstandsverband anzuerkennen. Die Entscheidung, der LSU diesen Status zu verleihen, wurde im Sommer 2020 getroffen, das Verfahren wird jedoch erst auf dem Januar-Tag der Partei gewährt. Friedrich Merz hat vor wenigen Tagen ein Foto mit LSU-Mitgliedern gemacht und die Anerkennung der Fraktion als Bestandteil der CDU unterstützt. In Kommentaren von Internetnutzern unter Merz‘ Rainbow Record wurde ihm vorgeworfen, die Warteschlangen zu wechseln, um möglichst viele Stimmen von LSU-Mitgliedern und Unterstützern zu bekommen. Tatsächlich ist es schwierig, eine andere Erklärung zu finden. Jedenfalls haben sich die Hoffnungen der deutschen Konservativen wohl entschieden, zum dritten Mal nicht von der Bühne gedrängt zu werden..

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Diederick Beitel

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