Flick wird nach der Blamage Deutschlands gegen Japan gefeuert


Die Entlassung erfolgt Monate vor der EM in Deutschland und folgt auf ein zweites Fiasko in Folge gegen die Japaner vor ihren eigenen Fans mit einem demütigenden 4:1-Ergebnis. Es war die dritte Niederlage des Teams in dieser Serie. Neun Monate vor der Europameisterschaft in Deutschland ist der 58-jährige Trainer Hansi Flick als Trainer der deutschen Männer-Fußballnationalmannschaft entlassen worden. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntag (10.09.) bekannt, einen Tag nach der 1:4-Niederlage gegen Japan in Wolfsburg. „Die Vereine waren sich einig, dass die deutsche A-Nationalmannschaft nach den jüngsten enttäuschenden Ergebnissen neuen Schwung braucht“, sagte DFB-Präsident Bernd Noendorf. Er bezeichnete Flicks Entlassung als „unvermeidlich“. Das Freundschaftsspiel an diesem Dienstag gegen Frankreich wird von Rudy Waller trainiert und von U20-Trainer Hannes Wolff unterstützt. „Ich werde die Auswahl noch eine Weile gemeinsam mit Hannes Wolf betreuen. Die dringlichste Aufgabe wird es sein, einen Trainer zu engagieren, der den Kader neu aufstellt und uns auf die EM 2024 vorbereitet“, sagte Wöhler, der auch Sportdirektor des DFB ist. Neun Monate vor der EM 2024 in Deutschland muss der DFB inmitten einer der tiefsten Sportkrisen seiner Geschichte einen neuen Trainer suchen. Die deutsche Mannschaft konnte sich Ende 2022 nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren und schied bereits in der Gruppenphase aus dem Turnier aus. Löws Assistent und Erfolg beim FC Bayern Flick war von 2006 bis 2014 Assistent von Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft. Nach dem Gewinn des Brasilien-Pokals verließ er das Team, um sich dem Trainerberuf zu widmen. Er hatte von 2019 bis 2021 eine erfolgreiche Karriere beim FC Bayern München und gewann mit der bayerischen Mannschaft in 18 Monaten sieben Titel, darunter die Champions League 2020. So wurde er zum Trainer der deutschen Nationalmannschaft ernannt und löste damit Löw ab, der das Team danach verließ. Niederlage im Europapokal. Flick übernahm im September 2021 das Amt des Trainers der deutschen Nationalmannschaft mit einem Vertrag bis 2024. Er begann mit acht Siegen in Folge auf dem richtigen Fuß. Doch nach einem Unentschieden gegen die Niederlande gelang ihnen in elf Spielen gegen Italien (Nationenliga), Costa Rica (Pokal) und Peru (Freundschaftsspiel) nur drei Siege. Er scheidet nach 23 Spielen aus: 11 Siege, 7 Unentschieden und 5 Niederlagen. Blamage in Wolfsburg In Wolfsburg kam es im Spiel gegen Japan statt zum langersehnten „Lauf zum Eurocup“ zu einem weiteren Absturz. Zum ersten Mal seit 38 Jahren verlor die deutsche Nationalmannschaft drei Spiele in Folge. Es war die höchste Heimniederlage seit 2001, als die Deutschen gegen England mit 1:5 verloren. „Wir haben im Moment nicht die Mittel, eine so kompakte Abwehr zu überwinden. Es hat einfach nicht gereicht“, gab Flicks nach dem Spiel in einem Interview mit dem Sender RTL zu. Tatsächlich bestand die Hoffnung, dass sich unter Flicks Führung alles zum Besseren wenden würde. Schon vor dem Freundschaftsspiel gegen Japan hatte er angekündigt, eine neue „Systemphilosophie“ einführen zu wollen, die auf dem Lernen aus den Fehlern früherer Spiele basieren werde. Jetzt kommt endlich der ersehnte Wendepunkt. „Wir wollen die Mannschaft aktiv sehen, die Intensität hoch halten und endlich ihr Selbstvertrauen zurückgewinnen“, sagte der Trainer. Vor dem Spiel gegen Japan wirkte er selbstbewusst und gut gelaunt. Kurz vor dem Anpfiff machte er Fotos und reagierte auf gelegentliche Selfie-Anfragen der Fans. Bei Flicks jüngstem Versuch, die deutsche Nationalmannschaft wiederzubeleben, hatte er einen neuen Kapitän. Ilkay Gündogan führte die Mannschaft an und bestimmte im Mittelfeld das Tempo. Zudem wurde Joshua Kimmich auf die Rechtsverteidigerposition versetzt, was der Trainer auf keinen Fall als „Degradierung“ werten wollte. Kimmich hatte auf dieser Position bereits unter Flick beim FC Bayern gespielt. Schwächen auf der linken Abwehrseite Mit Japan traf das Team von Trainer Flick auf eine Mannschaft, die für die deutsche Mannschaft bei der WM in Katar ein Hindernis darstellte – als die Japaner mit 2:1 gewannen, was zum Ausscheiden des Vierfachen beitrug Meister in der Qualifikationsphase der Turniergruppen. Die Asiaten spielten aggressiv und intensiv und bereiteten der deutschen Nationalmannschaft immer wieder Probleme. Zwei Tore in der ersten Halbzeit fielen über die linke Seite, die Niko Schlotterbeck schützen musste. Kimich hingegen erfüllte seine neue Aufgabe in der ersten perfekt Hälfte. Trotz der neuen Ideen zeigte die deutsche Nationalmannschaft über weite Strecken des Spiels ihr altes Gesicht. Es war wieder einmal eine emotionslose, bürokratische und unbefriedigende Leistung der Mannschaft. Pfiffe von der Tribüne verkündeten schließlich die verdiente Niederlage gegen Japan – Deutschlands fünftes Spiel in Folge ohne Sieg. „Wir machen einen guten Job“ Auch mit den neuen Veränderungen und Ideen gelang es dem Trainerstab nicht, die unbestrittene individuelle Klasse der Spieler auf das Feld zu bringen. „Vielleicht müssen wir zugeben, dass wir im Moment nicht auf dem Niveau von Japan sind“, sagte Gündoğan nach dem Spiel und wies darauf hin, dass die Deutschen derzeit „kilometerweit“ von der Qualität entfernt seien, die sie sich wünschen. Sogar sein Mannschaftskapitän. drückte seine Unterstützung für den Trainer aus und forderte erneut die Reaktion der Spieler. Matthäus sah das in seinem RTL-Kommentar anders: „Es gab in den letzten Monaten nicht viele Leute im DFB, die Hans unterstützt haben. Ich bezweifle, dass er noch gehalten werden kann.“ Flick selbst glaubte, immer noch auf dem richtigen Weg zu sein: „Ich bin der richtige Trainer“, sagte er und versicherte, dass er und sein Trainerstab „einen guten Job machen“. md (dw, Pinsel)




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Ruperta Teufel

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