Lichtschranken für Gleise? Deutschland wird die Möglichkeit prüfen, erneuerbare Energiequellen in die Schieneninfrastruktur zu integrieren

Die Studie wird von Experten der Bahn- und Solarindustrie durchgeführt, die in einem interdisziplinären Team von Spezialisten zusammenarbeiten. TÜV Rheinland will zunächst das Potenzial von Photovoltaik-Anwendungen in die Bahninfrastruktur integrieren. Die Studie und Analyse dauert 14 Monate.

Untersucht werden laut TÜV Rheinland Photovoltaik-Lösungen, mit denen das Bahnnetz direkt emissionsfrei mit Strom versorgt werden kann. Darüber hinaus wird sorgfältig analysiert, inwieweit Solarenergie die Einsparungen erhöhen und wie sie sich auf die Energierückgewinnung beim Bremsen auswirken kann.

TÜV Rheinland prüft alle in der Bahninfrastruktur einsetzbaren PV-Anlagen inklusive aller notwendigen Komponenten, die auch zur direkten Versorgung der Strecke mit erneuerbarer Energie benötigt werden. Die Analysen umfassen sowohl weltweit verfügbare PV-Anlagen als auch bereits erprobte oder in anderen Ländern auf der Schiene erprobte Anlagen. Beispielsweise prüft die Polnische Eisenbahn Photovoltaikmodule, die auf Schallschutzwänden montiert sind. Wie bereits von GLOBEneria.pl erwähnt, scheint die Lösung, Lärmschutzwände mit erneuerbaren Energien zu kombinieren, eine interessante Option zu sein, um den verfügbaren Platz in der Eisenbahninfrastruktur zu nutzen. Vertikale Photovoltaik-Module, also solche, die beispielsweise an Gebäudefassaden angebracht werden, sind heute nichts Neues. In der Welt der Solarenergie werden derzeit vertikale Photovoltaik-Module als Ersatz für beispielsweise Haus- und Weidezäune (Agro-Photovoltaik-Zellen) getestet. Bei Lärmschutzwänden und installierten Photovoltaikanlagen ist deren Wirksamkeit und Witterungsbeständigkeit zu prüfen.

Deutschland will die Bilanz der Treibhausgasemissionen im Schienenverkehr verbessern

Damit Deutschland seine nationalen Klimaschutzziele erreichen kann, muss der Verkehrssektor seine Ressourcen transformieren. Da der Schienenverkehr weitgehend elektrifiziert ist und hauptsächlich erneuerbare Energien nutzt, weist er bereits eine günstige Treibhausgasbilanz auf. Mit Hilfe der Photovoltaik kann der Anteil erneuerbarer Energien im Bahnstrom weiter erhöht werden.

– Wenn es gelänge, Energie auf einem weit verzweigten Traktionsnetz zu erzeugen und direkt ins Netz einzuspeisen und so die vorhandene Infrastruktur besser zu nutzen und Energieverluste zu reduzieren, könnte der Schienenverkehr seine Emissionsbilanz weiter verbessern, sagt Jürgen van der Weem. Sachverständiger für Bahntechnik TÜV Rheinland.

Beispiele für den Einsatz von Photovoltaik in der Bahninfrastruktur sind in die Schienen integrierte (unter ihnen angeordnete) Photovoltaikmodule und an Lärmschutzwänden angebrachte Photovoltaikmodule. Im Vergleich zu konventionellen Photovoltaikanlagen ist eine spezifische technische Voraussetzung für die getestete Integration die Einspeisung und direkte Einspeisung des erzeugten EE-Stroms in die Oberleitungen, die völlig andere Parameter als die Standardkabelverbindungen haben.

Quelle: TÜV Rheinland

Sascha Wiegand

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