Petr Fischers Deutsches Tagebuch: Trauma aus Kriegseinsicht. Die Deutschen müssen den Ruf des EU-Chefs retten

Wo ist Deutschland? fragten alle zu Beginn des Ukrainekrieges. Die Bundesregierung hörte schließlich auf, Angst zu haben, und vollzog eine historische Wendung: Sie trat direkt in den Krieg ein, indem sie Waffen und andere Hilfsgüter lieferte, was der Staat, der in den Trümmern des Dritten Reiches geschaffen wurde, in der Verfassung verbot. Die Deutschen wollten nie wieder kämpfen, und jetzt, unter dem Druck von Putins Aggression und der heldenhaften Verteidigung der Ukraine, müssen sie es tun. An diesem Trauma der Einsicht – wir befinden uns wieder im Krieg – hängt die Bundesregierung seither fest.

Das Trauma ist umso tiefer, weil die Deutschen vielleicht endlich erkennen, dass ihre offene Handelspolitik im Verhältnis zu Russland Putin gestärkt und ihm die Zuversicht gegeben hat, dass Europa beim Angriff auf die Ukraine nicht gegen Russland eingreifen wird. Obwohl die Bundesregierung seitdem weitere begrenzte Sanktionen verhängt und Gelder zur Unterstützung der Ukraine aufgestockt hat, zögert sie in der Hauptfrage der schweren Waffenlieferungen, die die Ukraine vor dem bevorstehenden massiven russischen Angriff im Donbass dringend benötigt.

Geld ist weniger als Waffenvorräte

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen drängt auf Nachschub an den Massengräbern im ukrainischen Buč. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Melnyk, bedankte sich für die Aufstockung der finanziellen Militärhilfe, doch fehlen seiner Meinung nach konkrete Informationen darüber, welche Technik in Deutschland für dieses Geld gekauft werden könnte.

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Diederick Beitel

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