Scholz hat bei Merkel trainiert. Er bleibt fern, warnte das Tagebuch

Die Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz weigert sich offen, die Ukraine zu bewaffnen. Es blockiert auch die Bemühungen eines anderen Nato-Mitglieds, Munition nach Kiew zu liefern, schreibt das Wall Street Journal. Berlin legt sein Veto gegen den Export von D-30-Haubitzen ein, die aus der ehemaligen DDR über Finnland nach Estland gelangten.

Die britische Zeitung The Daily Telegraph (DT) erinnert daran, dass Berlin unter Bundeskanzlerin Angela Merkel noch weiter gegangen sei. Er verweigerte den Vereinigten Staaten und Litauen die Möglichkeit, Waffen und Drohnenabwehrsysteme in die Ukraine zu importieren, für die Kiew bereits bezahlt hat.

„Die Bundesregierung verfolgt in dieser Frage seit Jahren die gleiche Strategie. Dazu gehört, dass wir keine Waffen exportieren“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz.

Scholz bleibt laut DT bewusst zweideutig. „Das ist ein Trick, den er von Angela Merkel gelernt hat. Aber die Kanzlerin wusste genau, wie weit sie es sich leisten konnte zu gehen und wann sie Stellung beziehen sollte“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Verhandlungen mit Macron

Scholz hat am Dienstag in Berlin Gespräche mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geführt. Auf einer Pressekonferenz vor dem Treffen waren sie sich einig, dass die Spannungen und Streitigkeiten zwischen der Ukraine und Russland diplomatisch gelöst werden müssten, aber wenn russische Truppen die Ukraine angreifen, würde Moskau einen hohen Preis zahlen.

„Wir erwarten von Russland Schritte zum Abbau der Spannungen“, sagte Scholz, der auch die Staatsführung lobte.

Olaf Scholz und Emmanuel Macron

Foto: Pool, Reuters

„Es muss eine politische Lösung gefunden werden, bei der Frankreich mit Deutschland übereinstimmt“, sagte Macron. Der französische Präsident nannte das sogenannte normannische Verhandlungsformat über die Ukraine-Krise wichtig. Dies sind Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine unter der Schirmherrschaft von Deutschland und Frankreich. Wichtig seien laut Macron auch Gespräche auf Ebene Russlands und der Nato oder innerhalb der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

„Wir werden die Verhandlungen mit Russland niemals aufgeben“, sagte Macron. „Aber wenn es einen Angriff gibt (Russland gegen die Ukraine), wird der Preis für Russland hoch sein“, sagte er.

Der französische Präsident betonte, der Schlüssel sei die Einheit der Alliierten in ihrer Haltung gegenüber Moskau. Scholz sprach auch von den gravierenden Folgen für Russland, nachdem er zuvor gesagt hatte, dass bei Sanktionen alle Optionen diskutiert würden.

Russland hat 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine konzentriert, und Kiew befürchtet, dass Moskau eine Invasion plant, die Russland ablehnt. Der Kreml begründet seine Militärpräsenz an der Grenze mit einer Übung.

Diederick Beitel

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