Die Bundesregierung versteigert den Transrapid

Im Oktober wird die Magnetbahn „Transrapid“, die auf der Teststrecke in Niedersachsen verkehrte, versteigert. Die Magnetschienentechnik sollte den Transport revolutionieren, doch sie fand keine große Anwendung.

Transrapid ist ein Zug, der sich auf einem Magnetkissen bewegt und von einem Konsortium aus Siemens und ThyssenKrupp entwickelt wurde. Im Jahr 1984 wurde im niedersächsischen Emsland eine 31,5 km lange Teststrecke eröffnet, auf der der „Transrapid“ mit einer Geschwindigkeit von 420 km/h fuhr. Diese Strecke wurde vom landeseigenen Unternehmen IABG genutzt, das Tests und Analysen der Luft- und Raumfahrttechnik durchführt.

Deutsche Unternehmen hofften, dass die Magnetbahntechnologie kommerziell genutzt werden würde, doch sie wurde nur an einem Ort umgesetzt – der Strecke, die Shanghai mit dem Flughafen verbindet. Der Bau mehrerer weiterer Magnetbahnstrecken auf Basis deutscher Technologie wurde ebenfalls in Betracht gezogen, darunter auch München, kam aber nicht zustande. Zu Beginn des Jahres wurde am Flughafen Seoul-Incheon eine Magnetbahn in Betrieb genommen, die jedoch nicht auf hohe Geschwindigkeit, sondern auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs ausgelegt war. Mehr über diese Investition in den Eisenbahnmarkt haben wir hier geschrieben.

Im Jahr 2006 kam es im Emsland zu einer Gleiskatastrophe, bei der 23 Menschen starben. Im Jahr 2011 wurde der Betrieb der Strecke eingestellt und mit dem Abriss begonnen. Am 25. Oktober findet eine Versteigerung von Transrapid-Zügen statt. Dieses Fahrzeug besteht aus drei Abschnitten und bietet Platz für 449 Passagiere. Das Auto ist 75 m lang und wiegt 170 Tonnen.

Über die Kosten für den Abriss der Emslandstrecke gibt es Streit zwischen der Bundesregierung und der IABG. Das Bundesverkehrsministerium hat dafür 8,4 Millionen Euro gespendet, die IABG geht davon aus, dass die Kosten für den Abriss der Strecke höher sind. Nach dem Abriss des Bauwerks müssen 200.000 Tonnen Beton, mehrere Zehntausend Tonnen Schrott und 285 Tonnen Aluminium abtransportiert werden.

Sascha Wiegand

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