Deutschland legalisiert. Der Vorschlag zum Besitz und Anbau von Marihuana wurde reibungslos angenommen

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Das Ergebnis der Legalisierungsabstimmung in Deutschland vom Freitag erlaubt begrenzten Verkauf, Anbau und Besitz von Cannabis. Ab April ist es legal, bis zu 50 Gramm an einem privaten Ort aufzubewahren, wo man es für den eigenen Bedarf verzehren und in begrenzten Mengen sogar anbauen kann. Dies gilt für 3 Pflanzen, was in etwa genau 50 Gramm entspricht.

Der öffentliche Besitz wird halbiert.

Auch die Legalisierung der sogenannten Grower's Clubs, in denen das Kraut verwendet werden darf, wurde übernommen, die Kapazität der Clubs beträgt bis zu 500 Personen. Diese Clubs dürfen nicht in der Nähe von Schulen und Kindergärten liegen und dürfen ihren Mitgliedern nicht mehr als 50 Gramm pro Monat geben.

Das Unterhaus des Deutschen Bundestages hat am Freitag kurz vor vier Uhr einen Beschluss zur Legalisierung gefasst. Für den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz sprachen sich 407 Abgeordnete aus, 226 waren dagegen. Vier Abgeordnete enthielten sich der Stimme.

Die Oppositionsparteien CDU/CSU und AfD stimmten dem Vorschlag nicht zu und die Mehrheit stimmte gegen den Legalisierungsvorschlag. Zu den Argumenten gehörten beispielsweise die Legalisierung von Dealern oder die Schaffung von Platz für eine mögliche künftige Legalisierung anderer verbotener Substanzen wie Kokain oder LSD.

„Die Opposition wies unter anderem darauf hin, dass die erlaubte Menge Cannabis im öffentlichen Raum zu groß sei, da 25 Gramm für 75 Joints ausreichen und es daher schwierig sein wird, einen Händler vom Verbraucher zu unterscheiden“, berichtet ČTK.

Befürworter einer Legalisierung befürworteten die medizinische Verwendung von Marihuana und den Kampf gegen den Schwarzmarkt. „Wir streben zwei Ziele an. Das erste ist die Bekämpfung des Schwarzmarkts. Das zweite Ziel ist ein besserer Schutz von Kindern und Jugendlichen“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach, ein Befürworter des Vorschlags.

Bisher galten die gleichen Regeln wie in Tschechien

Laut Umfragen ist die öffentliche Meinung zur Legalisierung in Deutschland gespalten. 47 % der Deutschen stimmten eher einer Legalisierung zu, während 42 % den Vorschlag nicht unterstützten. Etwa 11 % der 2.151 Befragten hatten eine neutrale Meinung zur Legalisierung.

Bisher war Marihuana in Deutschland nur in Apotheken und auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Das Gleiche gilt auch für die Tschechische Republik. Marihuana kann von einem Arzt gegen chronische Schmerzen oder im Rahmen der Behandlung beispielsweise von Multipler Sklerose verschrieben werden.

Weitere Länder, die eine Teillegalisierung in Europa unterstützen, sind beispielsweise Luxemburg, Spanien oder Malta. In den Niederlanden sind die Regeln noch lockerer.

Meinrad Weber

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