Interessante Informationen über den Gebrauchtwagenmarkt lieferten die Statistiken des Unternehmens carVertical, das sich mit der Verarbeitung von Automobildaten beschäftigt. Die Studie analysierte Informationen aus insgesamt 26 überwiegend europäischen Ländern, darunter Großbritannien, in die Statistik flossen aber auch Daten aus den USA, Mexiko und Australien ein.
Dies ist ein Gebrauchtwagen-Bewertungsdienst, und wie bei anderen Anbietern in der Branche sind detaillierte Informationen gegen eine Gebühr erhältlich. Dennoch ist es ein relativ effektives Mittel, um sich ein Bild davon zu machen, für welches Auto man sich entschieden hat und ob der Verkäufer „Scheiße“ ist. Logischerweise nutzen Menschen diese Dienste häufiger, wenn sie einen teureren Gebrauchtwagen kaufen.
Käufer sind sich der hohen Risiken teurer Premiummarken bewusst und BMW-Autos beispielsweise gehörten zu den am häufigsten überprüften Autos (14,7 %). Es folgten Volkswagen mit 14,3 %, Audi mit 11,9 %, Mercedes-Benz mit 8,4 % und Ford mit 5 %. Spitzenreiter unter den einzelnen Modellen ist jedoch der Volkswagen Golf mit einem Gesamtanteil von knapp 5 % aller getesteten Autos. Direkt dahinter folgt der BMW 3er, dann der VW Passat, der BMW 5er und der Audi A4.
Vandalismus und Diebstahl? Am häufigsten mit „Premium“
Was die Versicherungsansprüche betrifft, so wiesen fast 40 % aller auf carVertical angesehenen Autos irgendeine Art von Schaden auf. Den traurigen ersten Platz belegt BMW mit mehr als 48 % der beschädigten Autos, aber auch Audi, Škoda, Dacia und Lexus liegen über dem Durchschnitt. Im Jahr 2023 registrierte die carVertical-Plattform insgesamt 1,78 Millionen Versicherungsansprüche mit einem Gesamtwert von rund 110 Milliarden Kronen. Das sind mehr Ereignisse als im Jahr 2022 (1,4 Millionen), allerdings waren die Schäden damals teurer (umgerechnet mehr als 127 Milliarden Kronen).
Auch in der Statistik der entdeckten Diebstähle stehen Fahrzeuge der Marke BMW an erster Stelle. Fast 18 % der festgestellten Diebstähle gehen auf Bayern zurück, dicht gefolgt von anderen deutschen Premiummarken, nämlich Mercedes (über 15 %) und Audi (12 %). Nicht weit dahinter liegen Ford (6,1 %) und Volkswagen (5,4 %). Natürlich lässt sich die tatsächliche Zahl der Diebstähle nur sehr schwer ermitteln, da viele gestohlene Autos, wie carVertical richtig anmerkt, schnell zerlegt und auf dem Schwarzmarkt verkauft werden können. Danach bewegen sich ganze Fahrzeuge schnell von der EU hauptsächlich in die Länder der „ehemaligen“ Sowjetunion sowie nach Afrika. Interessanterweise stammen die am häufigsten gestohlenen Autos aus dem Jahr 2016 (sie machten 12,4 % der entdeckten gestohlenen Autos aus).
Tachos reichen immer noch aus
Die festgestellten Tachoverformungen betrafen „nur“ 7,5 % der geprüften Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der gefahrenen Kilometer jedoch von 7,4 Milliarden im Jahr 2022 auf 7,7 Milliarden gestiegen. Rekordhalter war der Volvo V70 mit einem Tachostand von 450.000 km. Der historische Rekord bleibt für einen Toyota RAV4 mit wahnsinnigen 993.000 km auf dem Drehzahlmesser.
Interessanterweise gehören laut carVertical zu den am meisten abgefüllten Marken Opel (14,3 %), Jeep (12,8 %), Land Rover (11,4 %), Lexus (10,8 %) und auch Porsche (10,5 %). Überraschenderweise hat es das klassische deutsche Trio Audi, BMW und Mercedes nicht in die TOP 5 geschafft. Vielleicht liegt das auch daran, dass diese Marken früher so bekannt waren, dass sie Käufer auf der Hut waren und Verkäufer nicht mehr bereit waren, Risiken einzugehen.
Allerdings wird beispielsweise bei Autos im Operating-Leasing auf eine andere Art und Weise betrogen, Tachos werden ständig mit schwarzen Zahlen angezeigt, sodass der Nutzer keine Vertragsstrafe für die überschrittenen Kilometer zahlt. Danach ist es nahezu unmöglich, die Daten zu ermitteln.
Ältere Autos aus den 90ern drehen am meisten, was offenbar ein einfacher Trick ist. Modernere Autos sind tendenziell schwieriger anzupassen, aber Autos von 2012 bis 2016 gehören mit 11 % zu den riskantesten hinsichtlich der Kilometerleistung.
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